Unser Greebo, ein zugelaufenes Kater-Tier, ist seit gestern - wie heisst es so schön? - entbommelt.
Sein kleiner Bericht dazu:
Meine neu ausgesuchten Zweibeiner haben mich mal wieder mit einem tollen Entertainment-Programm bespasst.
Es fing Mittwoch gegen Abend damit an, dass die beiden mich schon wieder in die blöde Kiste stecken wollten; ich habe aber alle Extremitäten weit von mir gestreckt, sie müssen doch einsehen, dass die Box zu klein für mich ist!
Dann holte die Zweibeinkatze ein anderes Behältnis, der Zweibeinkater stopfte mich mit dem Popo zuerst dort hinein und ratsch! war der Reissverschluss zu. Ich durfte wieder Auto fahren, das war toll! An der langen Seite der Tasche kann man ein Fensterchen zum durchgucken aufmachen, das war total spannend.
Beim TA wollte ich dann wieder alle beschmusen, wurde aber in eine andere Box gesperrt und habe mich erst einmal lauthals beschwert, weil es nach anderen, fremden Katern roch und ich doch unbedingt meine Marke darübersetzen wollte und nicht durfte.
Noch schlimmer fand ich allerdings, dass ich am nächsten Morgen einen Mordshunger hatte und nichts serviert bekam. Meine Beschwerden diesbezüglich nützten allerdings nichts, immerhin wurde ich von der TA-Assistentin noch etwas bekuschelt - und dann wurde mir mit einem Mal ganz blümerant zumute und ich wollte nur noch schlafen.
Und dann standen plötzlich meine Zweibeinkatzen mit den netten TA-Assistentinnen um mich herum und ich konnte jeden beschmusen! Aus welchem Grund ich dabei so fürchterlich wackelig auf den Pfoten war, weiss ich gar nicht mehr. Der freundliche TA hat mich dann nochmal kurz gepiekst (Zweibeinkatze sagt: Impfen muss sein!), ich habe mich schmusend bei ihm bedankt und ich durfte wieder in meine Taschenhöhle und beim Zweibeinkater auf dem Schoss wurde ich nach Hause chauffiert.
Dort hatten die Zweibeiner schon alles ganz gemütlich für mich gemacht: Auf dem Laminat lagen viele warme Decken herum, auf dem Sofa hatte man mir eine Wärmflasche unter mein Katerkissen gelegt. Trotzdem musste ich als erstes zur Futterstelle gehen: Wie, kein Futter für mich? Nur ein zusätzlicher Wassernapf? Nunja, durstig war ich.
Im Katzenklo war nicht die übliche Katzenstreu, sondern ganz viele Papierschnipsel. Die hatte der Zweibeinkater dort hineingelegt, weil die TA-Frau sagte, ich könne mich in meinem beduselten Kopf evtl. zu tief hinhocken, das Katzenstreu könne dann die Wunde reizen, was ja niemand so richtig gern hat. Also Papierschnipsel im Klö-chen, na gut. Darin kann ich auch scharren und die Papierschnipsel fliegen dann so lustig neben das Klo. Tolle Bespassung, aber warum bekomme ich kein Futter?
Aus Protest spucke ich kurz mal ein wenig Galle. Seht ihr, nix mehr drin! Ich brauche Nahrung und fordere diese auch stimmlich ein. Doch niemand lässt sich erweichen, soll ich noch lauter schreien? Schreien macht müde, und so wirklich kann ich noch nicht alleine aufs Sofa hopsen, dabei knicken mir die Hinterläufe noch ein wenig weg. Aber Zweibeinkater hilft mir und ich darf sein ausgestrecktes Bein hinauflaufen, das klappt gut.
Beide beschmusen mich, während ich lieblich schnurrend auf meinem gewärmten Kissen zwei Stündchen schlafe. Hoffentlich gibt's nachher was zu beissen, ich hab' soooo einen Kohldampf!
Nun bin ich wieder eingermassen wach und bekuschele meine Leute ganz heftig. Die Hinterläufe funktionieren jetzt auch wieder besser, ich gehe mal zum Futterplatz und setze mich schreiend vor den doofen Wassernapf.
Na geht doch... ein Löffelchen zermanschtes KaFu mit viel Sosse bekomme ich - lecker! Das füllt meinen Katerbauch erst mal ein wenig und Zweibeinkatze sagt, wenn ich kein Kötzerchen mache, bekomme ich in einer Stunde noch eine kleine Portion.
Was, erst in einer Stunde? Dann versenke ich mal (fast) unbemerkt meinen Kopf in eine Kaffeetasse und schlabbere ein wenig davon. Bestimmt ist mir dann weniger duselig in der Birne.
Ab und zu klopft auch noch mein Adoptivbruder von draussen an die Terrassentür, das finde ich spannend und möchte am liebsten mit ihm durch die Gegend streifen. Aber ich bin noch müde und krabbele der Zweibeinkatze auf den Arm, um noch ein Stündchen zu dösen. Das ist fein, denn ich werde prima gekrault und gestreichelt.
Das leckere Futter habe ich natürlich drinbehalten, ist doch Ehrensache - sonst hätte ich vielleicht auch nix mehr gekriegt, wer weiss?
Zweibeinkatze hat mit mir im Wohnzimmer übernachtet, Zweibeinkater muss schliesslich heute KaFu verdienen gehen und braucht seinen Nachtschlaf.
Meine Zweibeinkatze ist auch ein wenig dusselig: Erst schaltet sie das Licht ab und dann wundert sie sich, dass ich ganz munter und fidel durch die Gegend stapfe und versuche, die Jalousien abzumontieren.
Dunkelheit ist Katzenzeit, weiss doch jeder!
.................................................. .............
Nun kommt auch die Zweibeinkatze mal zu Wort, denn Greebo hat sich wieder angekuschelt und schläft schnurrend den Schlaf des Gerechten. Ich selbst habe die Nacht dann mit eingeschaltetem Licht verbracht, konnte aber tatsächlich etwas, natürlich mit Greebo im Arm, schlafen.
Nun gut, etwas Stress hat das Abräumen der Fensterbank samt Greebos Demontage der Innenjalousien gemacht, ansonsten läuft alles prima und ich bin kaum übernächtigt.
Greebo ist überhaupt nicht beleidigt, der Bursche war in der Nacht schon wieder so fit, dass er drei kleine Portiönchen zermatschtes KaFu eingefordert hat und auch bekam. Die Katzentoilette wurde sehr artig benutzt und heute morgen war auch schon ein Stinkepups darin.
So ein dankbares Schmusekaterchen, ich bin begeistert über seine Kondition und sehr verliebt in ihn.
Kommentare